Nach einer Nierentransplantation weisen Patienten häufig chronische Schmerzen durch nephrotoxische Effekte1 auf. Da in früheren Untersuchungen von positiven Effekten von Canabidiol (CBD) auf solch chronische Schmerzen berichtet wurde, wurde in der aktuellen Studie ein Zusammenhang zwischen Canabidiol (CBD) und dem Schmerzempfinden von nierentransplantierten Patienten untersucht. Genauer wurde die Wirkung, Sicherheit und die Interaktion von CBD mit anderen Arzneimitteln untersucht. Dabei wurde 7 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren zweimal täglich über 3 Wochen 50mg und 150 mg CBD verabreicht. Ergebnisse zeigten, dass CBD eine gute Verträglichkeit aufwies. Außerdem wurde eine vollständige Reduktion der Schmerzen bei 2 von 7 Patienten festgestellt, bei 4 eine teilweise Verbesserung und bei 1 gab es keine. Interaktionen mit anderen Arzneimittel waren variabel, weshalb noch weitere Untersuchungen diesbezüglich nötig sein werden.
1Als Nephrotoxizität bezeichnet man die Eigenschaft einer Substanz, schädigend auf die Nieren zu wirken. Die auslösenden Stoffe nennt man Nephrotoxine.
Chronische Schmerzen sind ein großes therapeutisches Problem bei nierentransplantierten Patienten aufgrund der Nephrotoxizität, die mit nichtsteroidalen Antiphlogistika assoziiert ist. Es wurde über Vorteile bei der Behandlung chronischer Schmerzen mit Cannabidiol (CBD) berichtet. Diese Studie bewertet die Wirkung, Sicherheit und mögliche Arzneimittelinteraktionen bei nierentransplantierten Patienten, die mit CBD gegen chronische Schmerzen behandelt werden.
Wir untersuchten Patienten, die darum baten, CBD zur Schmerzbehandlung zu erhalten. Die Dosis wurde von 50 auf 150 mg zweimal täglich über 3 Wochen erhöht. Kreatinin, Blutbild, Leberfunktion, Leberenzyme und Medikamentenspiegel wurden in der ersten Woche alle 48 Stunden und danach einmal pro Woche bestimmt.
Wir untersuchten 7 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 64,5 Jahren (Bereich, 58-75 Jahre). Die anfängliche CBD-Dosis betrug 100 mg/d, eine CBD-Dosisreduktion auf 50 mg/d wurde an Tag 4 bei Patient 1 wegen anhaltender Übelkeit durchgeführt. Eine Tacrolimus-Dosisreduktion wurde bei Patientin 3 an den Tagen 4, 7 und 21 aufgrund anhaltend erhöhter Spiegel (auch vor CBD) und Juckreiz vorgenommen, bei Patientin 5 an Tag 21. Die Tacrolimus-Spiegel fielen bei Patient 2 ab, waren aber 1 Woche später bei der Kontrolle normal. Die Patienten unter Cyclosporin waren stabil. Unerwünschte Wirkungen waren Übelkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Schläfrigkeit und intermittierende Hitzeschübe. Bei 2 Patienten war eine Verringerung der CBD-Dosis erforderlich. Zwei Patienten hatten eine vollständige Schmerzverbesserung, 4 hatten eine teilweise Reaktion in den ersten 15 Tagen und bei 1 gab es keine Veränderung.
Während dieser Nachuntersuchung wurde CBD gut vertragen, und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Die Plasmaspiegel von Tacrolimus waren variabel. Daher ist eine längere Nachbeobachtung erforderlich.
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